DIE SPORTLER

   
JAKOB BAMBERGER

Nachname: Bamberger
Name: Jakob
Geburtsort: Königsberg
Geburtsdatum:11-12-1913
Todesdatum: 1989
Boxer. Nationale Eisenbahnen

1935 zwangen die Nazis die Familie, den Betrieb des Theaters zu schließen. Jakob arbeitete 1935-1939 für die Staatsbahn. Seine Familie wurde 1940 in ein Konzentrationslager deportiert. Jakob versuchte in die Tschechoslowakei zu flüchten, wurde jedoch an der Grenze verhaftet. Im Jahr 1943 wurde er nach Dachau versetzt, er wurde den Nazi-Seeversuchen unterzogen. 1945 wurde er nach Buchenwald versetzt. Der größte Teil seiner Familie wurde während des Holocaust getötet. Viele Jahre nach dem Ende des Krieges war er in einem Rechtßtreit wegen Entschädigungen beschäftigt. Die deutsche Regierung behauptete, daß Bambergers Nierenverletzungen mit dem Sport zusammengehängt seien...

PEREZ VICTOR

Nachname: Perez
Name: Victor
Geburtsort: Tunis
Geburtsdatum: 28.10.1911
Todesort: Auschwitz
Todesdatum: 22.01.1945
Boxer

Victor Perez wuchs in dem jüdischen Viertel von Tunis Dar-El Berdgana gemeinsam mit vier Geschwistern auf. Sein älterer Bruder Benjamin Perez war ebenfalls Boxer. Beide kämpften für den Sportverein Makkabi. Perez zog 1927 nach Paris, weil er dort bessere Trainingsmöglichkeiten fand. Im Juni 1931 gewann er in Paris als erster Boxer aus Nordafrika die Meisterschaften und im selben Jahr auch die Weltmeisterschaft, bei der er Frankie Genaro in der 2. Runde k.o. schlug. Ein Jahr später verlor er den Titel wieder in einem Kampf gegen den Engländer Jackie Brown. Danach sattelte er um auf die Gewichtsklasse Bantamgewicht, in der er aber 1934 den Weltmeisterschaftskampf gegen den Panamesen Panama Al Brown verlor. Bis 1938 setzte er seine Karriere als Profiboxer fort. Am 10. Oktober 1943 wurde er aus dem Sammellager Drancy ins KZ Auschwitz deportiert. Laut Financial Times soll er in Auschwitz 140 Boxkämpfe vor Angehörigen der SS-Wachmannschaften bestritten haben und dabei ungeschlagen geblieben sein. Auf dem Todesmarsch nach der Auflösung des Konzentrationslagers wurde er erschossen.

AROUCH SALAMO

Nachname: Salamo
Name: Arouch
Geburtsort: Theßaloniki
Geburtsdatum: 1923
Ort des Todes: Tel Aviv
Todesdatum: 2006
Boxer

Salammo war ein griechischer Boxer jüdischer Herkunft. Während des Krieges wurde Ariuch in die griechische Armee aufgenommen. 1943 wurde er zusammen mit seiner ganzen Familie gefangen genommen und im KZ Auschwitz-Birkenau interniert. Als die Lagerkommandanten hörten, daß Arouch und andere Gefangene Boxer waren, begannen sie, Boxkämpfe zu ihrer Unterhaltung zu veranstalten: diejenigen, die verlierten, gingen in die Gaskammern. Für die Dauer seiner Haft blieb er unbesiegt. Er wurde 1945 aus dem Lager entlaßen, bei einer vergeblichen Suche nach seiner Familie traf er einen überlebten aus seiner eigenen Stadt, und beide zogen nach Tel Aviv, wo er seine Karriere als Boxer wieder aufnahm.

JOHANN TROLLMANN

Nachname: Trollmann
Name: Johann
Geburtsort: Hannover
Geburtsdatum: 27.12.1907
Todesort: Neuengamme
Todesdatum: 09/02/1943
Boxer

Am 9. Februar 1943 wird Johann Trollmann verhaftet und ins KZ Neuengamme bei Hamburg gebracht. Trollmann war ein außergewöhnlicher Boxer. Ein deutscher Boxer aus einer Sinti-Familie. Sie hatten ihn wegen der Schönheit seines athletischen Körpers Rukelie ("Baum") genannt, als wäre es ein madagaßischer Baobab. Für Rukelie war der Ring wie die Bühne der Pariser Oper oder der New Yorker Metropolitan. Seine schnellen und technisch einwandfreien Bewegungen hatten ihn zum ersten Boxer ernannt. Ein ganz eigener Stil, der viele Jahre später auch Muhammad Ali charakterisiert hätte. Hier kommt die Nacht des 9. Juni, die Nacht des Kampfes um die Meisterschaft im Mittelgewicht in der Bock-Brauerei in der Fidicinstraße. Adolf Witt streitet den Titel gegen Trollmann. In sechs Runden stürtzt der Zigeuner den Arier. Für Rukelie ist es der schönste, der wichtigste und prestigeträchtigste Sieg. Aber etwas stimmt nicht. Eine Stimme erhebt sich aus dem Publikum. Es ist Georg Radamm, Nazi-Hierarchie und Präsident der Deutschen Faustkämpfe, der Verband der deutschen Boxer. Er befiehlt den Schiedsrichtern, den Kampf im unentschieden zu beenden. Die physische überlegenheit der arischen Raße, die von einem Zigeuner geschlagen wurde, wäre eine Schande gewesen. Die öffentlichkeit will das nicht, er weiß, daß Trollmann der Gewinner ist und nach den Protesten wurde Rukelie der neue deutsche Mittelgewichts-Champion . Ein paar Tage später liest Trollmann einen Brief des Bundes. Es ist nicht mehr der Träger des Titels.